Sipi Village

Eigentlich spukte Uganda schon sehr lange in meinem Kopf herum. Ich liebe Tansania, war schon so oft dort, aber den kleinen Nachbarn habe ich noch nicht erkundet. Ganz spontan buchte ich den Flug und ließ mich auf social Media beraten. Aufgrund der Regenzeit ( ich bin Mitte April hier) gab es relativ günstige Angebote. Ob die Regenzeit hält was sie verspricht, das werde ich später berichten.

Ich nehme euch mit auf meine Reise in diese unbekannte Land in Ostafrika. 

Inhaltsverzeichnis

  1. Anreise
  2. Meine 1. Nacht in Uganda
  3. Fahrt zu den Sipi Falls
  4. Wanderung zu den Sipi Falls
  5. Meine Café Experience mit Thomas
  6. Die Tour geht weiter- von Sipi nach Moroto
  7. Mein Besuch bei den Karamajong
  8. Wanderung am Mount Moroto
  9.  Boda Boda Tour ( Motorradtour) um Moroto
  10. Zurück nach Entebbe
  11. Entebbe, die alte Hauptstadt am Victoria See ( Lake Victoria)
  12. Tschüß Uganda- Abflug in Entebbe
auf nach Uganda

Anreise

Ich fliege vom Berliner Flughafen mit Brussel Airlines nach Brüssel. Hier habe ich viel Zeit und kann mir den Flughafen genau anschauen, bevor es mit der gleichen Airline weiter nach Uganda geht. Der Kurzstreckenflug ist ganz gut. Essen und Trinken sind kostenpflichtig, nur Business erhält das Gewünschte. Über den Sitzabstand war ich begeistert, konnte (1.72m) meine Füße komplett ausstrecken.

Auf dem Flughafen in Brüssel, Landung nach 20.00 Uhr, hatten die meisten Geschäfte schon zu, trotzdem bekam ich noch ein Tomaten Mozzarella Sandwich.

Den Langstreckenflug mit Brüssel Airlines will ich mal mit „geht so “ bewerten. Ich musste keinen Hunger erleiden und wurde nicht gequält. Der Service war eher mäßig. Alle waren wirklich nett, aber bei 10 h Flug 3 kleine Becher Getränke, dass nenne ich mal ungesund. Also besser was mitnehmen. Essen ging so, zur Auswahl gab es Chicken oder Fisch. Was ich ein bisschen nervig fand, bei der Buchung wurde vorgetäuscht das der Flug von Brüssel nach Entebbe geht. Ich wunderte mich schon sehr, denn in 10 Stunden bin ich auch nach Südafrika geflogen. Unterwegs stellte ich dann fest, dass wir über Burundi fliegen, da kamen also zur Flugzeit noch mal 1,5 h dazu. ? Hätte man auch mal vorher angeben können. In Burundi mussten wir im Flugzeug sitzen bleiben. Dann kam Service Personal und reinigte das Flugzeug, neue Passagiere stiegen ein und wir flogen quasi zurück nach Entebbe. Der Ausstieg ging relativ flott, mein Rucksack war einer der letzten Gepäckstücke, aber die Wartezeit überbrückte ich und kaufte mir 1 Sim Karte. 15 GB kosteten 22$. Draußen am Flughafen wartete der Fahrer mit dem Schild “ Jana“ in der Hand.

Secrets Guest House Entebbe

Meine 1. Nacht in Uganda

Der Fahrer fuhr mich ins Secret’s in Entebbe. Da es schon dunkel war, sah ich erstmal nichts, außer mein Zimmer von innen. Ach, ich liebe es einfach afrikanisch. Beim Ausräumen meines Backpacks stellte ich fest, dass es eine Mücke im Zimmer gab. Egal, ich hatte ein Moskitonetz. Da ich von der 36 stündigen Anreise schon extrem übermüdet war und ich dann schnell zu Migräne neige, wollte ich schnell schlafen, es war inzwischen 0.30 Uhr. Aus dem hinteren Fenster sah ich Blitze in der Ferne. Sie wurden immer stärker, bis es so ein Unwetter mit Regen, Sturm und Gewitter gab, dass ich schon etwas Respekt bekam. 

Secrets Guesthouse 2

An Schlaf war dabei natürlich nicht zu denken. Irgendwann hörte es auf, aber auch der Strom war dann verschwunden. Kennt ihr das? Im Urlaub wird nachts alles geladen was man hat, um gerüstet zu sein für den nächsten Tag. Okay, die Powerbank war noch voll, dass müsste ausreichen. Dann wollte ich endlich zur Ruhe kommen, hatte noch genau 4 Stunden Schlaf vor mir. Da meinte doch die Mücke, dass es unter meinem Moskitonetz gemütlicher wäre. Ich merkte es erst am Jucken an Armen und Beinen. Dann surrte sie mir um die Ohren. Ich sprang wieder auf, suchte meinen Stichheiler behandelte die Stiche, es hört sofort auf zu jucken. Ohne Mist, fliegt nicht ohne so ein Teil nach Afrika.

Dann musste ich die Mücke noch fangen, auch kein Problem, am Ende schlief ich 2 Stunden und stand wirklich mit Kopfschmerzen auf.

Unterkunft Entebbe
  1. Fahrt zu den Sipi Falls

Wenn man nachts ankommt, ist es wunderbar am nächsten Morgen aus dem Bungalow zu kommen und den Garten zu entdecken. Es gab Avocadobäume, Mangobäume… herrlich- da war es wieder, dieses Gefühl- ich liebe Afrika. Dieses warme, wohlige, heimische Prickeln, als komme man zurück nach Hause. Es gab Frühstück. Um 7.00 Uhr hatte ich es bestellt, um 07.10 Uhr war ich noch die einzige Person dort. Hmmm, auch das ist Afrika- entspann dich, du bist in Afrika. Okay, ich entspannte. Irgendwann kam dann ein Mädchen, schaute mich verdutzt an als sie mich sah. Ich fragte, wann es Frühstück gäbe und sie hielt mir schüchtern eine Speisekarte unter die Nase. Ich nahm Früchte, Cafe, Toast und Ei, das klassische Touri- Frühstück. Ich beeilte mich, denn als ich aus dem Haus ging, kam der Fahrer schon. Ich wußte nicht, dass er es ist, denn er sagte nichts. Okay, es war gleich 8.00 Uhr, also holte ich schon mal mein Gepäck aus dem Bungalow. Ah- siehe da, er kam zu mir und sagte er sei George, mein Fahrer. Wir fuhren von Entebbe über Kampala durchs Land, ich hatte Mühe nicht einzuschlafen, war am verdursten. Ich blickte mich im Auto um, nichts. Kein Wasser. Dachte immer an meine leichten Kopfschmerzen. Wasser half. Egal, es ging weiter und ich liebe diese Fahrten. Ich liebe es die Landschaften zu bewundern, die Leute und das Fremde zu beobachten. Irgendwann kamen wir in Mbale an. George meinte, Isolde ( unsere Kontaktperson) habe ihm erzählt, dass ich gerne Streetfood oder Local Food esse. Jaaa, Pommes und Hähnchen kann ich in Europa essen. Wir gingen in Mbale in ein Local-Restaurant. Vom Balkon konnte man das Treiben in der Stadt beobachten. Er erklärte mir das Essen und wir bestellten. Es war zwar local, aber noch nicht so local. Es gab eine Speisekarte mit mehreren Menüs zur Auswahl. Bei Mama Africa in Nungwi gab es das, was es gerade gab heute?. Es war trotzdem sehr lecker. Ich entschied mich für gekochtes Fleisch mit Reis und Kürbisgemüse. Ich bekam gekochtes Fleisch mit Reis und Spinat.? Ich war zufrieden. Doch Afrika. George aß Fisch ( mit Augen) Ugali und noch was. Er fragte, oib er mit der Hand essen dürfte. Natürlich, es ist sein Land und nicht meins. Bezahlt habe ich, mit Getränk 3.14€ Die Rechnung nahm ich mit, freue mich schon, was mein Steuerberater sagt, wenn er sie als Spesen auf den Tisch bekommt. ??

Mt. Elgon

Die Fahrt ging weiter, nur noch 1,5 h und wir waren im Sipi Village am Mount Elgon. Der Mount Elgon ist ein erloschener Vulkan, hier in Uganda. Er ist 4321m  hoch, was man ihm aber nicht ansieht, denn der Nordosten hier, an der Grenze zu Kenia ist, wie die Serengeti, eine Hochebene mit über 1000m Höhe. Der Krater des Mount Elgon hat einen Durchmesser von 12 km Wir machten noch einen Fotostop, dann kamen wir an der wunderbaren Rafiki Lodge Sipi an. Wow, was für eine Aussicht. Ich bekam den Bungalow mit der besten Sicht auf das Tal.

Siri Village

Bevor ich irgendetwas mache, muss ich immer erst einmal die Gegend erkunden. Mit Stativ und Knipsmaschine bewaffnet ging ich los und erkundete das Dorf. Viele Touristen scheinen hier nicht zu sein, ich kam mir vor wie eine Außerirdische, als die Dorfbewohner mich sahen. Sie ließen alles stehen und liegen. Stellenweise liefen sie mir hinterher? Aber das war mir egal, so müssen sie sich wohl in Deutschland auch fühlen. Später sicherte ich noch das Videomaterial und die Fotos, zum Dinner blieb ich in der Lodge und ging endlich mal sehr früh ins Bett um meine Kopfschmerzen endlich weg zu bekommen.

Spaziergang im Tipi Village
Sunset am Bungalow Siri

4. Wanderung zu den Sipi Falls

Guten Morgen Afrika, die Nacht war wunderbar und die immer noch leichten Kopfschmerzen, würden wohl letztendlich beim morgendlichen Cafe verschwinden. Ich genoß den schönsten Sonnenaufgang auf meiner Terasse. Ganz entspannt ging ich um 7.00 Uhr zum Frühstück. Ich durfte auf der Terasse vom Restaurant sitzen. Das Frühstück stand schon bereit. Wow, bin ich noch in Afrika? Ich genoß die Früchte, den Cafe und aß mein Toast. Dann gings los. George stellte mir Thomas vor, mein Wanderguide. Ich frage mich jedes Mal, warum der Driverguide immer einen neuen Guide engagiert. Das ist mir in Tansania schon aufgefallen. Erst dachte ich, weil er sich vielleicht besser auskennt in der Gegend, aber das kann nicht der einzige Grund sein.

 

Jedenfalls wanderten wir los, ich lud George noch ein mitzukommen, aber er lehnte dankend ab. Ich wünschte ihm einen entspannten Tag in der Lodge??. Er meinte, er hole mich mit dem Auto ab, wenn ich müde werde. Hahaha, aus Erfahrung bewundern die Afrikaner immer, wie gut zu Fuß ich bin. Mein Ehrgeiz ist geweckt. Ich fragte noch wieviel Kilometer es wären. 10-12 ? da viel ich bald ins Koma vor lachen, na wartet, ich werde es euch zeigen. Gesagt, getan. Mit einem Wanderstock bewaffnet gingen wir los. Den selben Weg wie am Vorabend, nur dass diesmal nicht alle so verwundert drein blickten, als sie mich sahen. Schnell merkte ich, was so ein Guide in der Guideschule lernt. Unter dem Slogan “ Bewache deinen Schützling und bewahre ihn unter Einsatz deines Lebens vor Unheil“ startete unsere Tour.An der Straße musste ich im Graben laufen, er ging dort, wo die Autos fuhren, Am Wasserfall durfte ich nicht zu dicht am Rand stehen, unterwegs musste er vor laufen… Pass hier auf, pass da auf… ??? ich fand es echt amüsant, denn als Pädagogin bin ich es gewohnt auf andere zu achten. Herrlich, ob ich auch so bin? ich staunte, dass ich im Wasserfall baden durfte, ohne Rettungsschwimmer? (er weiß ja nicht, dass ich selbst Rettungsschwimmer bin) Aber es war eine tolle Tour. Richtig geschäftstüchtig ist Thomas, was er da so erzählte voller Stolz, hörte sich echt gut an. So wanderten wir dahin, ich sah wunderbare Natur, er erzählte mir so viel von seinem Afrika, ich liebe es. Ich lernte viele Pflanzen kennen. Lustig fand ich, er weiß wozu sie nutzen, ob man sie essen kann oder ob sie giftig sind… Aber wie sie heißen, das wußte er nur von den Pflanzen, die ich auch kenne. Was spielt es auch für eine Rolle, Hauptsache man weiß wozu man sie gebrauchen kann.?

Mit Wanderstock zu den Sipi Falls
Die Sipi Falls und ich
Baden im Wasserfall

Richtig schnell bemerkte Thomas, dass ich mich absolut für die Leute und das Dorf interessiere. Nach den ersten Fragen zu den Häusern und den Menschen zeigte er mir alles, erklärte mir, wie man Häuser baut, was Ziegen fressen, wo Schulen sind, welche Sorten Bananen die Dorfbewohner essen… So gingen wir durchs Dorf und ich erfuhr alles was ich nur wissen wollte, wirklich alles. Ich musste nicht mal mehr fragen, er hat ein Talent, die Interessen seiner Kunden zu erkennen. Ein beeindruckender Ausflug. Er kannte jeden im Dorf (und es war sehr groß) Wir gingen zu irgendwelchen Menschen und ich durfte Kochbananen (für Matoke) schneiden, er zeigte mir die Schulküche, ich sah süße Hundebabys, Schweine, Kühe, Ziegen… einfach Interaktion mit den Locals.

 

5. Meine Cafe Experience mit Thomas

Falls jemand Lust drauf hat, ich kann ihn sehr empfehlen, habe auch seine Nummer- dann schreibt mir. Aber das war noch nicht alles. Thomas hat eine kleine Kaffeefarm. Er verkauft auch seinen selbst geernteten und selbst zubereiteten Kaffee. Voller Stolz zeigte er mir das Schild an der Straße, es war blau und drauf geschrieben stand : “ Cafeplantage“ Wir gingen hinein, ein Junge kam, vielleicht 12 Jahre alt, es war sein Gehilfe. Wir gingen zuerst die Pflanzen anschauen. Ich weiß nicht, wie weit sein Land ging, aber ich sah vielleicht 10 Pflanzen, egal, jeder fängt mal an. Ich durfte noch einmal dabei sein, wie man Cafe erntet und wie man ihn zubereitet. Das habe ich im letzten Jahr bei den Chagga am Kilimanjaro schon einmal mit genacht.

Thomas machte es genauso, nur in kleinerem Rahmen. Zuerst müssen die 3 Schalen ab, dann rösten, mahlen, aufkochen fertig. War mächtig stark, aber um ihn zu supporten, habe ich wieder 2 Pakete gekauft. Ein toller Tag, zum Abschied gingen wir noch essen.

Thomas sein Local Haus
Ich bereite Café vor
Ich bereite Matoke, das Nationalgericht
Local Restaurant Siri
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Food

Nach der Kaffeezeremonie stand Lunch auf dem Plan, es sollte zurück in die Lodge gehen, ich wollte lieber im Dorf essen. Er kennt so viele Leute, einer wird mir doch was kochen können. Der Wunscxh nach dem Localfood schien schwierig zu sein, schon George wollte es mir ausreden. Thomas erklärte mir, mein Magen verträgt das Essen nicht. Mhm, das lernen sie wohl auf ihre Guideschule. “ Bringe keine Touristen dazu Streetfood oder ähnliches zu essen“ ich sollte in der Lodge essen. Dann sagte ich:“ okay, dann bring mich zurück, ich geh alleine ins Dorf auf Nahrungssuche“??? Damit konnte ich ihn doch überreden. Trotzdem warnte er mich, auf dem Weg dorthin, immer wieder davor. Mir egal, bisher habe ich überall auf der Welt alles vertragen. Er führte mich in eine Art Garküche an der Hauptstraße. Hahaha, vor der Tür stand schon mein 2. Wachmann George. Ich tat überrascht und sagte: „Hallo George, hattest du einen schönen entspannten Tag?“ Er lachte nur und sagte – ja, den hatte er. Wir gingen also zu dritt hinein, es gab 4 Tische, an 3 saßen Männer und aßen. Alle Blicke auf mich. ? Vielleicht gehen hier nur Männer essen? Egal, ich setze mich am einzig freien Tisch. Thomas neben mir und George am Tisch gegenüber. manchmal muss man nicht alles verstehen, es ist halt eine andere Kultur. Inzwischen verschwende ich an ( für mich) merkwürdige Verhaltensweisen keinen Gedanken mehr.

 

Leider gab es heute keine Kochbananen. Es war so eine Garküche, in der es nur 1 Gericht gab. Ich bekam, keine 2 Minuten später, Reis, Bohnen in Soße, Avocado und Greens- so sagte Thomas es. Ich weiß nicht, was es war, schmeckte nach Kohl. Alles schmeckte wunderbar. Das war es, was ich wollte, was war denn so schwer daran?

6. Die Tour geht weiter- von Sipi nach Moroto

Affen
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Bananen Moped
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Ich hatte keine Ahnung, was es bedeutete von Sipi Village nach Moroto zu fahren. In Sipi war alles so schön grün, ich dachte, so grün ist Uganda. Aber Uganda ist unglaublich vielfältig. Im Flugzeug saß jemand aus Uganda neben mir. Im Smalltalk fragte er, wohin ich fahren möchte. Ich sagte ihm- nach Moroto. Völlig erstaunt schaute er mich an und fragte noch einmal nach :“ Sie fahren nach Moroto?“ Ich wunderte mich, warum es so abwegig ist, nach Moroto zu fahren. Wir fuhren pünktlich um 9.00 Uhr los. George sagte, wir fahren 5 Stunden. Ich dachte ich höre schlecht: “ Wie jetzt, 5 Stunden, es sind 170 km?“ Und wieder zeigte mir Afrika, dass es anders ist, besonders. Wir fuhren 5h nach Moroto. 5 Stunden feinster roter Staub von der Straße- im Auto, an der Kleidung, in den Haaren, in den Augen- überall. Die Straße nach Moroto ist ein etwas breiterer Sandweg. Sobald ein Fahrzeug vor uns fuhr, sah George nichts außer roten Staub. Ich nutzte die Zeit und schoß Foto`s. Ich finde die Fotos mit den Afrikanern am Wegesrand so beeindruckend und aussagekraftig, einfach genial.

Uganda
Uganda
Uganda
Uganda

Jedenfalls fuhren wir so und ich ware mit meinem Content, meinen Bildern und mit mir in Afrika beschäftigt. Plötzlich schnipste George ganz aufgeregt. Ich dachte: was hat der denn? Schaute durch die Frontscheibe und ich traute meinen Augen nicht. Eine Herde Giraffen ist gerade dabei die Straße ( Sandweg?) zu überqueren. Als sie uns sahen machten sie kehrt. Wow, so beeindruckend, wie gemächlich diese Riesen rennen. Wir waren nun im Pian up Game Reserve. Das zweitgrößte Naturschutzgebiet Ugandas, für mich das Tor in die Karamoja-Subregion im Nordosten Ugandas. Da wollten wir hin, eine größere Stadt dort war Moroto. 

Mt. Moroto
Moroto

Moroto, mit seinem Mt. Moroto hat eine coole Kulisse. Während man unterwegs diese typische, afrikanische Weite sehen kann, mit den Schirmakazien und das Flimmern der Hitze, ist in Mororto Schluß. Von weitem sieht man schon den erloschen Vulkan. Moroto liegt auf einer Höhe von 1370m über den Meeresspiegel, dass kann man aber optisch nicht erkennen, da der ganze nordöstliche Bereich so hoch liegt. Nach der langen Fahrt durch die Steppe und immer wiederkehrenden kleinen Dörfern, war Moroto sehr modern, afrikanisch modern. Es war das 1. was mir auffiel. Ich sah einige Stützpunkte verschiedener Hilforganisationen wie Unicef, Welthungerhilfe. Ich sah einen Stützpunkt der Armee und einen kleinen Flughafen, der aber nicht für Zivilpersonen benutzt wird.

Hier werde ich nun 3 Tage verbringen, in der Staubwüste Morotos.

Da George mich inzwischen kannte, hat er sofort nach der Ankunft im Kara-Tunge Camp gefragt, ob ich mich alleine in die Stadt begeben darf. Alle sagten sofort nein. Ich dann:“Hä, warum, ich bin schon sonstwohin allein in Afrika, ich darf hier nicht allein in den Ort gehen?“ Ich verstand es nicht, bis heute nicht, es wäre kein Problem gewesen.

Ich wurde Maria vorgestellt.

Maria, ein junges Mädchen mit Basecap und Safarijacke. Sie kam auf mich zu, lächelte und sagte: „Hallo, da bin ich, wir können in die Stadt gehen.“ Okay, sie war mir sofort sympathisch, eine von ihnen, eine Karamajong. Sie sprach mindestens 4 Sprachen, ich habe nicht gefragt, aber sie sprach Englisch, Luganda, Ngakaramojong ( die Sprache der Karamajong) und die Sprache eines benachbarten Tribes. 

 

Wir zogen los. Ich wollte noch zum ATM, ansonsten nur Moroto erkunden. Es war heiß, sehr heiß, die glühende Nachmittagshitze und wir gingen in die Stadt. Viel mehr, als das, was ich schon vom Auto gesehen habe war es auch nicht. Wir holten erst Geld, dann gingen wir über den Markt. Alles wäre auch kein Problem für mich allein gewesen, aber mit Maria an der Seite erfuhr ich alles, was ich wissen wollte.

Wir verabredeten uns schon für den nächsten Vormittag. Um 9.00 uhr sollte es los gehen.

Maria

6. Mein Besuch bei den Karamajong

Maria erklärt das Dorf
Karamajong Kinder
Frauen mahlen Zutaten Bier

Karamajong ( oder auch Karamajon) hatte ich vorher nie gehört. Aber Hadzabe, Datoga und Chagga auch nicht. Das einzige afrikanische Volk was ich kannte waren die Massai. Ganz klar warum- Die weiße Massai“– ich habs mehrmals verschlungen, habe Corinne Hoffmann sogar schon getroffen. Gibts sogar als Film

Die Karamajong sind ein halbnomadisches Hirtenvolk hier im Nord Osten von Uganda. Sie sind noch viel ursprünglicher und traditioneller als die Massai, die die meisten kennen werden. 90 % der Arbeit verrichten die Frauen. Sie bauen die Häuser, ziehen die Kinder groß, kochen, bereiten die Sachen für den Markt vor und verkaufen sie. Wenn die Kinder circa sieben Jahre alt sind, dann gehen sie mit dem Vieh zum Weiden tagsüber. Abends kommen sie dann wieder heim und melken. Die Milch, die produziert wird, nutzen sie für den Eigenbedarf. Ein Mann kann viele Frauen heiraten, je nachdem wie reich er ist, reich an Vieh. Er bezahlt in Kühe oder Ziegen an die Eltern, kommt es zur Scheidung, müssen diese alle Tiere zurückgeben. Ob sie noch leben oder nicht. Zur Schule gehen die wenigsten Kinder.

Wir kamen an und sahen außerhalb der Dorfes ein kleines Häuschen. Das ist die Toilette. Ein Loch im Boden, ein paar Bretter drüber, ein Lehmhäuschen drumherum, fertig.

Karamajong Uganda
Oma schnupft
Mädchen Karamasow

Wir gingen weiter, die Eingänge sind sehr klein, ich muss im Entengang laufen. Das hat den Grund, wenn ein Feind kommt und es gab oft Krieg untereinander, dann benötigt er einen Moment, um durch das Tor zu kommen. In den Bergdörfern ( Krals) schlafen sogar nur die Frauen im Haus, die Männer unter den Bäumen. Sie haben Angst das verfeindete Klans kommen und das Vieh rauben. 

 

 

 Wir kamen ins Dorf in den Vormittagsstunden. Die Kinder spielten, die Damen mahlten die Zutaten für das Bier, was sie selbst brauen. Eine ältere Damen trocknete Pflanzen- das war der Tabak. Sie rauchen aber nicht durch den Mund, sndern sie schniefen es. Ich ging in ein Haus. Eine Frau benötigt 3-4 Tage, um so ein Haus zu bauen. Im Inneren gibt es eine Kochstelle, ein Kuhleder zum schlafen und ein paar Kleidungsstücke hingen an der Decke, das war es. Es war angenehm kühl im Haus. Das lag an der Bauweise, als Dach dienten Gräser, das war ihre Klimaanlage. 

 

Ich sprach mit einem kleinen Mädchen, vielleicht 3 Jahre alt. Sie nannte mir ihren Namen, ich konnte ihn nicht aussprechen. Wie alt sie ist, dass wusste sie nicht. Das wissen nicht mal die Eltern, sie ist halt irgendwann geboren. 

 

Monogamie ist hier ein Fremdwort. Ein Mann kann 20 Frauen haben, wenn er sich das leisten und seine Herde groß genug für die Mitgift ist. Die Frauen solcher Männer erkennt man an einem besonderen Halsring. 

 

 

 

Wir gingen weiter durchs Dorf, ich kostete das Bier. Es schmeckt ähnlich dem Bier was man kennt. Es ist allerdings ein großes Problem, dieses Bier. Abends sahen wir einige Männer betrunken im Gebüsch liegen. Was sollen sie auch machen, die Frauen machen den Haushalt, kümmern sich um die Kinder, bereiten alles für den Markt vor. Die Jungs treiben das Vieh zum Weiden und die Männer machen eigentlich nichts. ?‍♀️

 

Wir gingen noch ein kleines Stück über den heißen Wüstensand, die Sonne brutzelte heiß auf meine Füße. Die hatte ich tatsächlich vergessen einzucremen. Ich versuchte immer einen Fuß in den Schatten des anderen zu stellen. Schon von Weitem hörte ich die Rhytmen. Eine Gruppe junger Leute tanzten. Sie sangen und klatschten und sprangen abwechselnd in die Mitte. Ich erfuhr, dass derjenige, der besonders hoch springen konnte, die besten Chancen hat bald zu heiraten. Natürlich stand ich keine 5 Minuten, dann wurde ich eingeladen zum mittanzen. ??

reiche Karamajong
Karamajong Bier
Tänze

Wow, was für ein Erlebnis. Wir fuhren noch zum Markt. Dort verkauften Frauen Mangos, ein Mann reparierte ein Handy, es gab verschiedene Gewürze und Gemüse und auch Fleisch ( bei 40 Grad, unvorstellbar in Europa) Maria, meine Dolmetscherin, kaufte sich 12 Mangos für umgerechnet 26 Cent ? und sie kaufte Tamarinde, für ihr Müslis.

Abends fuhren wir dann noch in ein Kral in die Berge. Als wir ankamen, wurden gerade die Tiere zurück ins Kral getrieben. Es gab mehrere Tore, der Zaun war aus Dornenbüsche. Mit uns kam auch eine Herde Ziegen, jede Familie hatte ihre eigene Herde und ihren eigenen „Stall“, das ist ein Stück Land, mit einem kleinen Zaun drumherum, mitten im Kral ( Dorf) Die Dornen sollen wilde Tiere und Diebe abhalten. Es gab nicht nur Ziegen und Kühe, nein, es gab auch Kamele, bestimmt 20 Stück. 

Wir sahen hier den schönsten Sonnenuntergang, Maria liebte diese Fotos. 

 

Sunset Kral 1
Sunset Kral 2
Sunset Kral 3
Hand in Hand

7. Wanderung am Mount Moroto

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Der Mount Moroto ist ein inaktiver Vulkan, der von der ganze Stadt Moroto aus zu sehen ist. Von Weitem sieht es aus wie ein Hintergrundbild. Der Mount Moroto befindet sich direkt an der Grenze zu Kenia. Er gehört zum Ostafrikanischen Graben und ist 3083 m hoch. Wie gern würde ich dort hoch gehen, ein bißchen über 3000m, das hört sich nicht so hoch an. Man kann ihn tatsächlich besteigen, es ist aber eine 3-Tages-Tour. So gingen wir nur eine schöne Runde, entlang an kleinen Bachläufen, in denen die Boda Boda (Motorrad) Fahrer ihre Motorräder wuschen. Immer wieder gab es einen Brunnen, an dem Kinder ihre Wassergefäße füllten. Das Wasser hier in den Bergen ist kostenlos. Nur in den Städten muss man das Wasser bezahlen. 

Mt. Moroto
shared150 min

Ich liebe diese Art von Wanderungen, man kann so viel entdecken, sieht verschiedene Vegetationsformen, hier werden auch verschiedene Kalksteine abgebaut. Man nutzt sie für Tische, Waschbecken… sie sehen wunderschön aus. Ganz weiß und sie glitzern in der Sonne. Einige aus dem Dorf am Fuße des Mount Moroto, haben mit den Steinen ihr Haus verziert. Irgendwann standen wir plötzlich vor einem Haus. Ich las, es stand in großen Lettern drauf geschrieben MUSEUM. Hier mitten in der Natur. Ich ging hinein und ein Mann mittleren Alters erzählte mir von einer großen Familie, die in einem Dorf lebten, sich in 6 kleinere Familien zerstritten und woanders nieder ließen, um sich zu bekriegen. Schrecklich, seine Ahnen waren es und ihr Krieg war sehr brutal. Er zeigte mir alles, die verschiedenen Gefäße, in den Lebensmittel lagerfähig gemacht werden konnten, er erklärte mir, dass die Gegend hier die fossilienreichste Gegend in ganz Ostafrika war. Ein wirklich interessanter Abstecher in die Vergangenheit.

8. Boda Boda Tour ( Motorradtour) um Moroto

Da ich nachmittags noch Zeit hatte, wollte ich noch eine Motorradtour machen, denn morgen geht es nach Entebbe. 

Im Gespräch sagte Maria, meine Dolmetscherin, dass sie auch mitkommt. Das wunderte mich, denn ich ging nicht davon aus, dass sie selbst fuhr. Okay, dachte ich, ist ja auch spaßig mit 2 Motorräder durch die Wüste zu fahren. Irgendwann, während unserer Wanderung am Vormittag, fiel es mir plötzlich ein. Hey, du bist hier in Afrika, nicht in Europa. Hier passen sogar 4 oder 5 Leute auf ein Motorrad. ? So war es dann auch. Pünktlich stand Daniel mit seinem Motorrad und einem riesigen Sonnenschirm oben drüber vor der Tür des Camps. Mitgehangen- mitgefangen, jetzt gabs kein zurück mehr. Mein Gehirn beruhigte mich immer wieder während der Fahrt zu dritt, dass Daniel sicher ein guter Fahrer war, es ist sein Job. Wir fuhren durch Moroto, dann offroad. Die 1. halbe Stunde schwitzte ich ganz schön, denn ich habe großen Respekt vor 2 Rädern mit Motor. ? Wir fuhren durch ausgetrocknete Flussbetten, hoch, runter…. Ich beschloß einfach nicht auf den Weg zu achten. Daniel hielt immer mal an, zeigte mir hier das Haus seines Freundes und wie er eine Toilette baute und dort ein Dorf der Karamajong, wir gingen hinein und sprachen mit der Familie. Dann hielt er an einem Feld an, das 3 Jugendliche umgruben, um es für den bevorstehenden Regen ( die Regenzeit fängt jetzt an) vorzubereiten. Ich wunderte mich, denn sie sangen ganz laut dabei. Es geht um den Rhytmus, sie hackten im Takt, das es schneller geht. Immer 10 Schritte nach links, dann 10 Schritte nach rechts. ?

Danach fuhren wir in die Berge, dort gab es einen Campingplatz, den die beiden desöfteren besuchten um zu campen. Sie schwärmten mir von der tollen Zeit dort vor. Von dort aus wanderten wir noch etwas höher, in ein Bergdorf, das momentan völlig verlassen war. Es war Karfreitag, die Menschen waren auf dem Markt und in der Stadt für das Osterfest Besorgungen machen. Alle waren weg, das ganze Dorf. Sie kamen uns auf dem Rückweg entgegen, voll bepackt mit Holz….

Von nun an hatte ich meine Scheu vor Daniel und seinem Motorrad abgelegt. Ich holte sogar das Handy raus und filmte während der Fahrt. Daniel hatte nun mein vollstes Vertrauen.

 

Boda Boda
Boda Boda Tour
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9. Zurück nach Entebbe

Bye Moroto
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Die schöne, abenteuerliche Zeit in Karamoja ging dem Ende entgegen. Ich musste mich von Maria verabschieden.

Unterwegs genoß ich die Fahrt sehr, schaute aus dem Fenster und sog die afrikanische Atmosphäre in mich auf. Nebenbei schaute ich auf Google maps wo wir gerade fuhren. Unzählige kleine Dörfer zogen an uns vorüber, jetzt am Vormittag war ein geschäftiges Treiben, vor allem an den Haupstraßen. Alles fand hier auf der Straße statt. Es wurde gekocht, geschreinert, Autos repariert und Bananen getragen. ? Ich möchte nicht wissen, wieviele Bananen da so täglich hin und hergetragen werden. Die großen Kochbananen werden geschält ( wie wir Kartoffeln) und dann wird Matoke daraus gemacht. Matoke ist das Nationalgericht in Uganda. Da ich mit George immer local Food gegessen habe- ich hatte diesen Wunsch im Voraus geäußert- gab es fast täglich Matoke. Es war etwas klebrig, eine feste, breiartige Konsistenz, die man mit den Fingern aß. Sie besteht aus diesen gedämpften grünen Kochbananen, dann noch etwas mit Koriander und Curry gewürzt- fertig. 

Irgenwann kamen wir in Mbale an, dass liegt etwa auf der Hälfte der Strecke, am Mount Elgon. Wir aßen hier wieder Local Dinner, George aß Fisch mit Matoke, ich Reis, Greens mit Matoke. Das Ganze kostet dann pro Essen keine 3,-€.

Mbale
Reis, Matzke, Greens
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Danach ging es weiter nach Entebbe. Ich freute mich, ziemlich früh im wunderschönen Garten meines Guesthouses zu sein, aber…… wir mussten praktisch durch Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Puh, dieser Verkehr und dann noch Ostersamstag Ich glaube wir brauchten 3 Stunden durch Kampala. Allerdings 3 nicht uninteressante Stunden. Wir fuhren auf der Haupstraße. Zuerst zogen kilometerweit Zuckerrohrplantagen (Bild 1) vorüber. Dann kamen wir durch Jinja. Das ist die Stadt, durch die der Nil fließt ( Bild 3). Er kommt durch den Victoriasee und fließt dann in Jinja weiter Richtung Norden. Kurz danach zogen die ersten Slums Kampalas (Bild 2) vorbei. Hier herrschte ein extrem geschäftiges Treiben, George bat mich mein Fenster nicht zu öffnen, so klebte ich hinter meiner getönten Scheibe und sog diese Atmosphäre in mich auf. Gern wollte ich etwas Zuckerrohr kaufen, aber es war unmöglich anzuhalten. Ehrlich gesagt traute ich mich auch nicht zu fragen, denn dieser Verkehr war das größte Chaos, das ich in meinem Leben gesehen habe. Abends, es war schon dunkel, bogen wir in den wunderschönen Garten des Secrets Guesthouse ein

Zuckerrohrfelder
Slums Kampala
Nile Bridge

10. Entebbe, die alte Hauptstadt am Victoria See ( Lake Victoria)

Entebbe liegt am nordwestlichen Ufer des Victoriasee, auf einer Halbinsel. Die Stadt ist etwa 35 km von der heutigen Hauptstadt Kampala entfernt. Die etwa 70 000 Einwohner leben in etwa 1133m Höhe, dass sieht man der Stadt allerdings gar nicht an. In Entebbe befindet sich der einzige internationale Flughafen Ugandas.Viel Touristisches hat Entebbe allerdings nicht zu bieten. Es gibt einen botanischen Garten und einen Zoo. Die meisten Touristen fahren von hier aus gleich in die Nationalparks.

 

Secrets Guesthouse

Ich habe meine 1. und meine letzte Nacht hier verbracht, das war völlig ausreichend.Die 1.Nacht war kurz, ich war gerade mal von 23.30 – 8.00 Uhr im Secrets. Am letzten Tag konnte ich dann aber die Gelegenheit nutzen und mir die Stadt anschauen. Ich liebe diese turbulenten, bunten afrikanischen Städte. Ich überlegte mir einen Fahrer zu engagieren, da meinte George, mein Guide, das sein nicht nötig, Entebbe ist klein. Ich googelte. Tatsächlich, vom einen Ende der Halbinsel bis zum anderen Ende läuft man nur 1 Stunde. Notfalls könnte ich mich auf ein Boda Boda schwingen.

 

Ich ging also los, mein 1. Ziel sollte der Fährhafen sein, der war bei mir um die Ecke. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, wie das Wasser des Victoriasees aussah. Zum Thema schwimmen hatte ich unterschiedliche Aussagen bekommen- immerhin sind heute 38 Grad Celsius. Der eine meinte, ja, man kann schwimmen gehen- kein Problem. Der nächste meinte, nein, in Afrika können die Menschen nicht schwimmen- baden ist nicht erlaubt. Dann fragte ich Google und fand das, was ich schon häufiger gelesen hatte. Baden im Viktoriasee ist nicht möglich, da der See besonders stark mit Bilharziose verseucht ist. Das ist eine tropische Krankheit, ganz grob erklärt gelangt beim Baden in dem Wasser der Kopf eines Parasiten über die Haut in den menschlichen Körper. Er reist durch das Venensystem in die Lunge, dann auch in die Leber. Sie paaren sich und nutzen den Darm für ihre Eiablage. bäh, sie eitern sich durch die Darmwand. Das will kein Mensch, ich auch nicht. Darum laufe ich lieber bei 38 Grad durch Entebbe und schwitze.??

Fähre Victorias
Wasserfarbe Lake Victoria
Fähre Viktorias
Vogel im Victorias
Halbinsel Entebbe

Ich ging also zum Fährhafen, unterwegs begegnete ich Affen, die sich im Vorgarten Früchte vom Baum stibitzten, ich sah riesige Jackfrüchte an den Bäumen hängen, so beeindruckend, diese Früchte, ich beobachtete das Treiben im morgendlichen Entebbe. Am See angekommen wurde meine 1. Frage beantwortet, das Wasser war grün. Aber nicht kristallklar grün, sondern giftgrün, keine 10 Pferde hätten mich in dieses Wasser bekommen. Am Ufer wurden Autos gewaschen, Matatos ( kleine Sammelbusse) Boda Boda und Boote. Ja, immer rein mit dem Öl, Dreck und Benzin- this is Africa. Am Fährhafen war Trubel, viele kleine Shops verkauften ihre Waren. Angela- die Besitzerin meines Guesthouses hatte mir noch auf dem Weg gegeben- verlass dich nicht auf Google Maps.

Ich richtete mich also nach den Himmelsrichtungen und ging ich nach Osten, die Fähre war im Westen der Insel. Ich genoß es, den Weg zu laufen, so konnte ich mir alles in Ruhe anschauen. Es gibt eine Hauptstraße, an der kommt man immer an. Ich auch??- Glück gehabt.

Ich überquerte sie und schon stand ich an der anderen Seite von Entebbe. Ich suchte nach Higlights und fand keine- außer den Zoo und den botanischen Garten. Auf Zoo hatte ich keine Lust, denn ich mag keine eingesperrten Tiere, also ging ich in den botanischen Garten. 

Botanical garden EBB

 

 

 

 Der Eintritt kostete 10 000 USH. das sind ca. 2,60€. Ich bekam keinen Lageplan, also los, immer der Nase nach. Viele der Bäume sind beschriftet, die meisten sind mir aus den afrikanischen Regenwäldern bekannt. Heute war hier mächtig was los- es ist Ostersonntag. Viele fahren mit dem Auto hier hinein, um zu grillen. Ich aß einen gegrillten Fisch auf einer Terasse, aß ein Eis- bin da immer skeptisch, aber was soll passieren, morgen bin ich zu Hause, schlimmstenfalls gehts mir im Flugzeug schlecht. Es ist aber nichts passiert. Übrigens noch nie in Afrika, da hatte ich in Südamerika mehr Probleme. 

Ich schlenderte noch ein bißchen umher und ging dann, am Ende des Gartens durch eine sehr ärmliche Wohnsiedlung- um nicht zu sagen Slum- wieder zurück zur Hauptstraße. Eigentlich wollte ich ja Boda Boda zurück fahren, aber ich hatte noch eine Mission. Die Mission Zuckerrohr war gestartet. 

Tree in botanical garden
Blüte im Botanical Garden EBB
Swimming I m Lake Victoria
Permit Botanical Garden EBB

Ich wollte für meine Kindern so gern Zuckerrohr mitbringen, also musste ich solange laufen, bis ich welches gefunden hatte. Das tat ich, doch scheinbar gab es in ganz Entebbe kein Zuckerrohr und nach Kampala, wo ich gestern so viel gesehen hatte, konnte ich nun nicht mehr. Mission Zuckerrohr war also erfolglos. Was ich in jedem Land, das ich erkunde, immer mache ist ein Supermarktbesuch. Den findet man natürlich nicht an jeder Ecke in Uganda. Schwer bewacht, man muss durch eine Sicherheitskontrolle, ist die Victoria Mall. Es gibt auch sehr moderne Geschäfte in Entebbe, die große Victoria Mall beherbergt z.B. Carrerfour. Es ist die einzige Mall in Entebbe.

Jetzt muss ich nur noch ein Motorradtaxi finden, um zurück in die Lodge zu fahren…..Es hielt ein Boda Boda Fahrer an. Er fragte wohin ich will. Da er vermutlich meine Unterkunft nicht kannte, nannte ich das Fährterminal. Er stellte sich unwissend oder er war es. ich zeigte ihm Google Maps. Er schaute, wollte mein Handy zum schauen nehmen. Gib niemals dein Handy einem Fremden! Trag deine Tasche niemals an der Straßenseite! Nimm keinen Pass und keine Kreditkarte mit…. Das und vieles mehr hatte George mir auf meinen Weg durch Entebbe gegeben. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht auch nicht, denn nun musste ich laufen, denn mein Handy gab ich nicht her. Egal, ich hatte mich den Rest der Woche wenig bewegt und wenn ich an die bevorstehende Nacht im Flugzeug denke, kann ich jede Bewegung gebrauchen. Ich fand mein Guesthouse recht schnell, machte mich zurecht, dann gings zum Flughafen.

Mall in Entebbe
Carrefour victoria Mall
Bye Secrets Guesthouse
Bye Entebbe Airport
Bye Bye Airplane

Der Flughafen scheint einer der am besten bewachten Orte zu sein. Zuerst musste mein Fahrer aussteigen, er und der Jeep wurden gefilzt. Nichts gefunden, weiter gehts. Bevor ich den Flughafen betrat, musste ich meinen PCR Test zeigen. Den benötigt man hier für die Ausreise, obwohl mein Zielland Deutschland ja keinen Test fordert. Der Test hat hier umgerechnet fast 70€ gekostet, der teuerste Test den ich je gemacht habe. Für mich eine reine Geldangelegenheit hier in Uganda, aber egal, ich wußte es ja vorher. Als nächstes wurde mein Gepäck abgeschnüffelt, ein Drogenhund beschäftigte sich mit meinem Rucksack. Was für ein tolles Tier. Deutscher Schäferhund. Als nächstes die 1. Sicherheitskontrolle, um in den Flughafen zu gelangen. Das restliche Prozedere war das übliche und ich sagte: „Tschüß Uganda, war schön. Beim nächsten Mal komme ich noch Gorillas anschauen. ???“

 

Es war eine erlebnisreichen, aber auch anstrengende Reise, ich neige dazu Uganda mit Tansania zu vergleichen, aber eigentlich ist es ganz anders und trotzdem ähnlich.