Als Frau allein reisen

Hier besuche ich, als blonde Attraktion, ein Massaidorf in Tansania. Ich wollte keine Touritour, ich bin also mit jemanden mitgefahren, der Jemanden kennt, der Jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, na ihr wißt schon, wie ich es meine.

Ich bin eine absolute Abenteuerin, habe ständig Fernweh, suche immer den Kick, bin gern als Frau allein unterwegs. Ja, das alles trifft auf mich zu.

Zu oft sehe ich auf Social Media die jungen, wilden Welteroberer, alle zwischen 20 und 30 Jahre alt, reisen sie in der Welt umher. Egal ob mit dem Van, dem Flugzeug oder auch per Anhalter. Warum soll man das nicht auch mit 50 Jahren können? Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Ich habe es genau anders herum gemach, zuerst habe ich meine Kinder großgezogen, dann habe ich begonnen meine Freiheit wieder zu finden, denn ich wollte keine alte Mutter sein. Meine Kinder sind nun erwachsen, genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt loszuziehen. Ich habe ein gutes Einkommen, ein schönes Zuhause, eine tolle Familie. Alles was ich mir gewünscht habe. Nun ist es an der Zeit an mich zu denken.

Mit den Pauschalurlaube vor 20 Jahren fing alles an, die Erinnerungen an dieses All Inclusive Familienhotels möchte ich nicht missen. Sie haben es mir ermöglicht mit meiner Familie sicher und unbeschwert einzelne Länder zu erkunden. Trotzdem hat mir immer etwas gefehlt.

Ich wollte richtig ins Land abtauchen, so richtig in der Kultur leben, die Menschen kennenlernen, gemeinsam mit ihnen ihr Land erkunden, Nationalspeisen essen….

Darum habe ich heute die „All inclusive Hotels“ hinter mir gelassen, ich schlafe in Mehrbettzimmer im Hostel oder gehe Couchsurfen, Luxus habe ich zu Hause ( also wenn man eine eigene Badewanne, einen großen Garten und eine Garage hinterm Haus zu Luxus zählen kann). Auf Reisen will ich Abenteuer erleben, mein langweiliges Spießerleben hinter mir lassen, raus aus dem Alltag-die Welt erobern.


1.Inhaltsverzeichnis:

  • Israel- das 1. mal allein
  • Brasilien- allein unterwegs in Rio und Florianopolis
  • Borneo’s Norden- Das 1. Mal in Asien
  • Im Van allein durch Europa
  • Alleine Reisen- Vorteile
  • Alleine Reisen- Nachteile
  • Mein persönliches Fazit

2.Israel- das 1. Mal allein als Frau unterwegs

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Meine 1. Backpackertour ging nach Israel. Das war mega spontan.

Kurz vor Ostern fiel richtig viel Schnee im Land Brandenburg, den ganzen Winter gab es keinen, aber wenn ich auf Frühling warte, dann schneit es. Nein, danke. Ich schaute nach bei Lufthansa , die Wahl viel auf Israel. Ich war schon ein bißchen aufgeregt, recherchierte ganz viel, las Reiseblogs. Nur 3 Tage später es ging los.

Ich genoß es im Winter einzusteigen, im Sommer auszusteigen. Auf niemanden Rücksicht nehmen, genau das zu tun, worauf ich gerade Lust habe. 100% Me- Time. Das kannte ich nicht.

Mein Blogbeitrag könnt ihr hier lesen:

Israel- Gefahr in Israel? Backpacking von TelAviv durch Jerusalem zum Toten Meer

Ich war das 1. Mal in einem Hostel, fand es total spannend. Im 1. Hostel schlief ich in einem 6 Bett Zimmer. Es war das Abraham Hostel. mit 8,8 wurde es als fabelhaft bewertet, ganz ehrlich- ich fand es doof. Mein 1. Hostel, aber ich ließ mir die Zeit nicht vermiesen, blieb nur 1 Nacht und zog weiter. Dann lernte ich die Vorzüge genießen. In den anderen Hostels lernte ich Menschen kennen, unterhielt mich mit ihnen, bekam Tipps, reiste gemeinsam mit Gleichgesinnten. Ich genoß das Hostel Leben mit all seinen Facetten . Ich lernte Menschen kennen, die auf der ganzen Welt zu Hause waren. Wir teilten uns ein Taxi, wir frühstückten gemeinsam, respektierten aber auch die Privatsphäre des Anderen. In Jerusalem hatte ich ein Hostel mit einem Vorhang am Bett. Das fand ich auch angenehm.

Ich zog durchs Land, allein und genoß meine 1. Solo-Reise. Hinterher wusste ich, ja, das war es, was ich wollte und so begann ich „anders“ zu reisen.


3.Brasilien- allein unterwegs in Rio und Florianopolis

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Abgesehen von kleineren Europa- Touren, mit und ohne Van, ging meine 2. größere „Alleinreise“ nach Brasilien. Der Flug war eine Katastrophe, aber das kann immer mal passieren. Das Video dazu könnt ihr hier schauen:

Zuerst war ich auf Floripa, wie Florianopolis liebevoll genannt wird, eine Insel im Atlantik, mit einer Brücke zum Festland. Dort hatte ich eine Ferienwohnung. Ich war dort viel wandern, etwas blauäugig, aber wunderschön. Ich wanderte durch den atlantischen Regenwald, auf eigene Faust. Einheimische sagten mir vorher, dass man in Brasilien nicht einfach so, auf eigene Faust wandern kann, es gibt keine Wanderwege. Ich fand meinen Weg, auch wenn es wirklich nicht einfach war, ich schlug mich stellenweise durchs Gebüsch, ganz ohne Angst vor Schlangen oder anderem Getier. Ich ging mutterseelenallein durch Mangrovenwälder. Da kann ich mich an eine Situation erinnern, wo mir mächtig das Herz in die Hose rutschte, als mir ein Mann folgte und weit und breit niemand anders zu sehen war. Er wartete dann und schnitt mir praktisch den Rückweg ab. Am Ende stellte er sich als komplett harmlos heraus. ‍♀️

Einmal hörte ich Schüsse, im Centro von Floripa, sie kamen aus einer Favela.

Brasilien eben, ich liebe es trotzdem und fühlte mich eigentlich sicher. Keine Ahnung warum. Bin ich leichtsinnig? Mutig? Fehlt mir Angst? Vorsicht? Keine Ahnung.

Den Blogbeitrag dazu findet ihr hier:

Ist Brasilien wirklich so gefährlich? Meine 1. Südamerika-Reise nach Florianopolis und Rio de Janeiro

Dann flog ich nach Rio de Janeiro. Dieses mal sollte es wieder ein Hostel werden. Ich ging ins Kaza Rio, nahm mir aber ein Zimmer für mich allein. Ich liebte es, ganz oben auf dem Rooftop zu chillen.

In Rio lernte ich mit Uber von A nach B zu fahren. Erkundete natürlich alle Tour Spots.

Noch bevor ich nach Brasilien flog wusste ich schon, was ich auf jeden Fall in Rio machen wollte.

Ich wollte in eine Favela.

Ich wollte nicht die Bewohner wie in einem Zoo begutachten, nein, ich wollte eine Favela erleben, abtauchen in die Atmosphäre, sehen wie es den Kindern geht, vielleicht helfen. Und ja, ich half. Mit meiner Spende in der Favela, konnte ich dem örtlichen Kindergarten helfen, der finanziert sich ausschließlich über Spenden. Trotz der ganzen Kritik, die ich für diese Tour und das Video bekommen habe, habe ich es keine Minute bereut. Im Gegenteil, ich würde es wieder tun. Ich erlebte Menschen, die in armen Verhältnissen leben, aber die glücklicher wirken, als wir hier in Deutschland.

Und nein, ich hatte wieder keine Angst, war ich leichtsinnig? Vielleicht, aber ich würde es wieder tun.

Hier das Video von der Favela:

Auf meinem YouTube Kanal findet ihr noch weitere Videos zum Trip in Brasilien.


4.Borneo’s Norden- Das 1. Mal in Asien

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Bis zu meiner Landung in Kuching hatte ich niemals ein Bein auf asiatischen Boden gesetzt, neugierig machten mich diese Schwärmereien der Reisenden in den sozialen Netzwerken. Aus reiner Neugier schaute ich bei Flüge.de und siehe da, ich fand einen absolut günstigen Flug ✈️ (um die 400€) über Singapur nach Kuching.

Den Blogbeitrag dazu findet ihr hier:

Malaysia- Borneo-Touren in den Bako Nationalpark- die Orang Utans in Semenggoh, Mount Kinabalu, Kuching

Eigentlich wollte ich von Kuching aus alles erkunden, buchte mir ein ,Hostelzimmer für super günstiges Geld. ( Mein 1. Kontakt zu Bettwanzen) Zuerst wusste ich gar nicht so recht, was ich allein in Kuching so anstellen sollte, ich spazierte an der Waterfront und traf eine andere alleinreisende Deutsche, keine 10 Minuten nachdem ich los bin. Schnell fand ich meinen Flow, fuhr in den Bako Nationalpark, wanderte, wie schon in Brasilien, allein im Regenwald. Dieses mal auf Wanderwegen, doch allein zwischen Nasenaffen, Wildschweinen und Krokodilen. Wieder, keine Spur von Angst, eher fasziniert von allem.

Hier das YouTube Video vom Bako NP:

Nach ein paar Tagen Kuching wollte ich mehr, doch die Gegend gab nicht so viel her, ich buchte mir einen Flug nach Kota Kinabalu und gleichzeitig ein Hostel. Ich war überrascht, als ich in einer Space Kapsel landete. Ein bißchen fühlte ich mich an diesen Tagen wie in einem Kühlhaus, diese klimatisierten Räume mit den riesigen Kapseln. Von hier aus konnte ich mein Bedürfnis nach Abenteuer befriedigen. Ob allein auf dem Nachtmarkt, getrampt zum Mount Kinabalu oder allein zwischen den angriffslustigen Affen auf Sapi Island, ich wurde immer mutiger.

Immer mehr genoß ich das Alleinreisen. Ich liebe meine Freiheit spontan zu sein, tun und lassen zu können, worauf ich Lust habe.


5.Im Van allein durch Europa

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Mein Auto Vanna habe ich so ausgebaut, dass nur Platz für mich und meine Hündin Cassy zur Verfügung steht. Ich bin also beim Ausbau schon davon ausgegangen, dass ich damit allein unterwegs sein werde. Ich fahre schon viele Jahre allein mit einem Minivan und ich liebe es. Ich fühle mich total sicher, ob es an Cassy, meiner Hündin liegt, dass weiß ich nicht. Aber das Wissen um meine wachsame Hündin trägt ganz sicher dazu bei. Ich würde aber auch ohne Hund mit dem Auto starten. Meistens stehe ich autark in der Natur oder auf öffentlichen Parkplätzen, wer weiß das schon. Auf meinen Stellplätzen finden sich meist noch Gleichgesinnte.

Bis jetzt hatte ich keine gruseligen Situationen im Van, ich habe von anderen Vanlifern auch noch nichts Negatives gehört.


6.Alleine Reisen- Vorteile

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  • me time rund um die Uhr
  • dein Selbstbewusstsein wird unheimlich wachsen
  • Freiheit und Spontanität pur
  • alleinige Entscheidungen über Art und Weise, Ziele deiner Reise
  • du wirst schneller soziale Begegnungen haben und bist offener nette Menschen kennen zu lernen lernen
  • du überwindest schneller Ängste
  • du wirst tolle Erfolgserlebnisse
  • durch moderne Kommunikationsmöglichkeiten hält sich Einsamkeit und Heimweh nach deinen Freunden und deiner Familie in Grenzen
  • wer kommunizieren möchte muss Fremdsprachen erlernen

7.Alleine Reisen- Nachteile

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  • möglicherweise Einsamkeit
  • Gefahr Kriminalität
  • mehr Vorsicht ist geboten
  • Hilflosigkeit bei evtl. Erkrankung auf Reisen
  • Kosten müssen allein getragen werden ( Zimmer, Mietwagen, Taxi…)

8.Mein persönliches Fazit

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Ich werde weiterhin allein die Welt erkunden, es gibt mir persönlich unheimlich viel Selbstbewusstsein und ich merke auch, dass sich meine fremdsprachlichen Fähigkeiten deutlich verbessert haben. Ich möchte allen Mut machen, brecht auf! Erkundet die Welt für euch, nur für euch, seid mutig, es ist nicht schwer! Einfach nur machen!

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